Wir, vier Franziskanerinnen und ein Franziskanerbruder leben gerade in der Mission - mitten in Deutschland.…
Von Brotgeschichten, fünf Familien und 12 Kinder
Lebendiges Gewussel, Kinderstimmen, Väter und Mütter zogen für eine Woche mit Sack und Pack in das Jugendhaus ein. Fünf Familien mit 12 Kindern im Alter von zwei bis 13 Jahren waren zur Familienfreizeit mit dem Motto „Brotgeschichten“ gekommen. Manche kannten Sießen, manche waren das erste Mal hier. So sind alle mit unterschiedlichsten Gefühlen und Erwartungen angereist, aber alle mit spürbar großer Offenheit und Neugier. Was wird kommen? Alle haben eine tolle Gemeinschaft erlebt, Freude am Miteinander und so manch eine beginnende Freundschaft ist entstanden. Lest selbst weiter …
Unter dem Thema „Brotgeschichten“ haben wir uns am Dienstag mit der heiligen Elisabeth und ihrem „Rosenwunder“ beschäftigt und am Tag darauf mit dem „Brotwunder“ der heiligen Klara. Teilweise aufgeteilt in Altersgruppen, teilweise gemeinsam wurde das Thema kreativ, praktisch oder geistig vertieft und umgesetzt. So wurden Blumen gebastelt, gesucht, gepflückt, Brot gebacken und geteilt, gemeinsam gebetet und gedankt, gesungen, erzählt und ganz viel gespielt, getobt und Spaß gehabt.
Am Mittwochnachmittag haben wir die älteren Schwestern im Konvent San Damiano besucht, die sich riesig gefreut haben. Erst haben wir einen Einblick in unser bisheriges Programm gegeben und unser „Mottolied“ präsentiert. Danach erzählten einige Schwestern, wie sie in ihrer Kindheit das Fronleichnamsfest erlebt haben. Die Erzählungen waren voller Lebendigkeit und Freude.
Im Anschluss haben wir noch gemeinsam einen Blumenteppich für die Fronleichnamsprozession am nächsten Tag gelegt; mit Blumen, die die Jüngsten vorher gesammelt hatten.
Beim Fronleichnamsgottesdienst am Donnerstag und anschließender Prozession mit Gemeinschaft und Gemeinde haben dann viele Kinder aktiv mitgeholfen, damit es ein schönes Fest wurde; sei es durchs Ministrieren oder Blumenstreuen auf dem Weg.
Am Nachmittag stand eine kleine gemeinsame Wanderung auf dem Programm, die erst etwas abgeschreckt, durch ihr Ziel aber dann doch hat überzeugen können: wir sind zum nahegelegenen Badesee gewandert, an dem geschwommen, geplantscht, Ball gespielt, sich gesonnt und gepicknickt wurde.
Trotz des doch recht anstrengenden Tages haben wir den Abend und, da es der letzte gemeinsame Abend war, auch die ganze Woche noch ausgiebig und entspannt gemeinsam im Garten ausklingen lassen.
Am Freitagvormittag dann haben wir gemeinsam Gottesdienst gefeiert, in dem wir noch einmal auf das Brot als ein Symbol für alles, was wir im Leben brauchen, geschaut und mithilfe einer besonderen Ikone selber erfahren haben, dass Jesus durch jeden einzelnen von uns in diese Welt durchscheint.
Dass man hier in Sießen spüren könne, dass genau das wirklich gelebt wird, und dass wir einander auf Augenhöhe begegnen, waren zwei schöne Rückmeldungen, die in einer letzten Abschlussrunde genannt wurden.
Es war eine tolle Woche, in der wir zu einer miteinander vertrauten Gemeinschaft zusammengewachsen sind und Freundschaften entstehen konnten. So wie es beim miteinander Brot teilen und Mahl halten sein sollte.