Die Worte der Engel vom Frieden für die Welt aus dem Weihnachtsevangelium scheinen angesichts der…
Rückhalt von Politik und Kirche für Ordensleute in Krisenregionen
Pressemitteilung der Deutschen Ordensobernkonferenz. 2. Dezember 2022. DOK-Vorsitzender: Politik und Kirche müssen Ordensleuten in Krisenregionen Rückhalt geben. Bonn. Aus verschiedenen Weltregionen erreichen uns derzeit Meldungen über Ordensfrauen und -männer, die Repressionen und Gewalt ausgesetzt sind. So bangt derzeit die Ordensgemeinschaft der Afrikamissionare um ihren aus Deutschland stammenden Mitbruder Pater Hans-Joachim Lohre, der in der Hauptstadt von Mali, Bamako seit dem 20. November vermisst wird. Es wird befürchtet, dass er entführt worden sein könnte.
Die Redemptoristen in der Ukraine berichten, dass zwei ihrer Mitbrüder – P. Ivan Levytskyy und P. Bohdan Heleta – am 16. November in der russisch besetzten ukrainischen Stadt Berdjansk festgenommen worden seien und fälschlicherweise beschuldigt werden, Waffen und Sprengstoff gelagert zu haben. Die Ordensgemeinschaft betont, dass beide „ausschließlich pastorale und soziale Dienste für griechische und römische Katholiken“ in der Stadt geleistet hätten und die Beschuldigungen erfunden seien.
In Brasilien engagiert sich ein weiterer Redemptorist, der Weihbischof der Erzdiözese Belo Horizonte, Dom Vicente Paula de Ferreira, besonders für die Menschen, die vom Dammbruch in Brumadinho 2019 betroffen sind. Am Ende einer Eucharistiefeier wurde er jetzt mit einer Waffe offen mit Mord bedroht. Die Redemptoristen der Ordensprovinz Minas, Rio und Espirito Santo solidarisierten sich Mitte November mit ihrem Mitbruder: „Wir leben in einer freien und demokratischen Gesellschaft; daher sollten Meinungsverschiedenheiten nicht zu gewalttätigen und respektlosen Handlungen anstiften.“ Die Ordensgemeinschaft fordert „eine Kultur des Dialogs, des Zuhörens und der Geschwisterlichkeit, um in dieser pluralen Welt mit Unterschieden und Respekt leben zu können“.
Der Vorsitzende der DOK, Br. Andreas Murk OFM Conv., schließt sich dieser Forderung an und äußert sich besorgt angesichts der Gewalt in vielen Teilen der Welt. Mit den Menschen dort sind auch die Ordensfrauen und -männer, die bei ihnen bleiben, dieser Gewalt ausgesetzt. Br. Andreas: „Diese Ordensleute brauchen unsere Solidarität. Sie stehen auch in schwierigen Situationen an der Seite der Menschen und setzen für dieses christliche Glaubenszeugnis sogar ihr Leben aufs Spiel. Dazu benötigen sie neben dem Rückhalt, den sie in ihren Ordensgemeinschaften finden, auch den der Kirche und der Regierungen. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat die Menschenrechte zum Fundament unserer Außenpolitik erklärt. Wir rufen die Politik auf allen Ebenen auf, sich in diesem Sinne auf diplomatischem Weg für Pater Lohre in Mali, die entführten Redemptoristen in der Ukraine und Bischof Vicente Paula de Ferreira in Brasilien einzusetzen.“
Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit rund 11.800 Ordensfrauen und rund 3.400 Ordensmännern, die in etwa 1400 klösterlichen Niederlassungen leben. Mehr als 1000 Ordensfrauen und -männer aus Deutschland sind als Missionskräfte im weltweiten Einsatz.