Früh aufstehen oder ein ähnlicher Tagesablauf […] waren nie mein Ding!
Warum tue ich es dennoch und bin dabei auch noch glücklich – seit nunmehr über 30 Jahren?
Sr. Valentina aus Südafrika mit Sr. Claudia-Maria
Zwei Dinge möchte ich herausgreifen, die mich bis heute faszinieren:
1. In Gemeinschaft und als Glied einer Gemeinschaft gemeinsam und persönlich vor Gott zu stehen, ihn anzubeten und zu ehren – stellvertretend und in Fürbitte für Menschen, Kirche und Welt. Das trägt, motiviert und erfüllt mit Frieden und Dankbarkeit.
2. Leben in Gemeinschaft als Gabe und Aufgabe, manchmal als Zumutung und Herausforderung! Wir haben uns nicht ausgesucht, sondern sind einander als Schwestern gegeben. Bis heute staune ich, wie reich beschenkt ich durch das Leben mit meinen Mitschwestern bin, was ich durch sie – oft durch viele Konflikte hindurch – über mich und sie kennengelernt habe, welche Weite daraus erwuchs für mein Leben und das Leben in Kirche und Welt.
Leben in der südafrikanischen Provinz
Seit 2015 lebe ich in unserer südafrikanischen Provinz – in einer ganz anderen Kultur, mit Menschen einer völlig anderen Prägung. Es sind meine Mitschwestern, die auch mich Tag für Tag in meinem Sosein und meiner Andersartigkeit annehmen, lieben und bejahen. Unser gemeinsames Leben ist wie ein Sauerteig, ein Same der Hoffnung in einer Gesellschaft, die 25 Jahre nach der Befreiung Nelson Mandelas mit den Folgen der Apartheid, mit Armut und Mangel an Bildung ringt und das eigene Leben zu gestalten sucht.
Frei in einer Bindung und gebunden in Freiheit
Was ich mir vor über 30 Jahren nicht vorstellen konnte, was ich aber immer suchte, frei in einer Bindung und gebunden in Freiheit zu leben, habe ich gefunden und entdecke es immer noch neu.