Die Worte der Engel vom Frieden für die Welt aus dem Weihnachtsevangelium scheinen angesichts der…
Weihnachten wird wirklich
Auch in diesem Jahr, in dem die Corona Pandemie uns immer noch herausfordert und vor viele Fragen stellt, hören wir den Satz aus der Weihnachtsgeschichte: Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Lukas 2,12.
Die Windeln stehen als Zeichen dafür, dass Jesus wirklich Mensch geworden ist. Zugleich weisen sie bereits hin auf die Leinenbinden im Grab. Auf der Karte ist eine Steinumfassung abgebildet: sie erinnert an eine kleine Gruft und zugleich an eine Futterkrippe, die als Wiege dient. Der hl. Bischof Ambrosius geht in seiner Deutung noch weiter: „Das Jesuskind wurde eingewickelt in Windeln, damit du herausgewickelt werden könntest aus den Netzen des Todes“. Dieser Satz macht deutlich, dass es um einen Entwicklungsprozess in unserem Leben geht; er ereignet sich zwischen Bindung, Befreiung und Selbstwerdung. Seit dieser Nacht, in der der Sohn Gottes geboren und gewickelt wurde, ist offenbar geworden, dass das Göttliche im ganz Menschlichen sichtbar wird.
Wir Franziskanerinnen von Sießen wünschen Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Fest der Menschwerdung unseres Gottes und ein gesundes Neues Jahr 2022! Sr. Marie-Sophie Schindeldecker, Provinzoberin.