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Abenteuerreise vor 800 Jahren: von Italien nach Deutschland
(2021-01-18 Art. Kapuziner.org) In diesem Jahr feiern die franziskanischen Orden in Deutschland ein besonderes Jubiläum: Vor 800 Jahren kamen die ersten Minderbrüder im Deutschen Reich an. Ihr Ziel: Deutschland für die franziskanischen Ideale zu gewinnen. Es war das Jahr 1221 und es war der persönliche Wunsch von Franziskus von Assisi: 25 Minderbrüder zogen ins Deutsche Reich, in die zukünftige Provinz „Theutonia“. Die internationale Gruppe von 12 Kleriker- und 13 Laienbrüdern, zu denen auch der spätere Franziskusbiograph Thomas von Celano gehörte, brach nach einer dreimonatigen Vorbereitungszeit von Trient über die Alpen nach Norden auf. Die Ordensleute suchten die Bischofssitze an Donau, Main, Rhein und bis zur Elbe auf, um sich bei den Ortsbischöfen vorzustellen und um Unterstützung zu bitten.
„Die Reise nach Deutschland war ein echtes Abenteuer für die Minderbrüder, denn schon zwei Jahre zuvor hatte eine größere Gruppe von Minderbrüdern den erfolglosen Versuch gestartet, in Deutschland Fuß zu fassen“, sagt Cornelius Bohl, Provinzialminister der Deutschen Franziskanerprovinz. Dank verbesserter Sprachkenntnisse und sorgfältiger Vorbereitung lief es 1221 deutlich erfolgreicher: Mit der Erlaubnis zur Predigt und Niederlassung gründeten die Brüder erste Niederlassungen in den großen städtischen Zentren.
Das erste Kapitel fand am 16. Oktober 1221 in Augsburg statt. Der Orden wuchs rasch und breitete sich in allen Regionen aus. „Das war vor allem der authentischen Lebensweise und der erfolgreichen Predigttätigkeit der Brüder geschuldet. Die franziskanische Idee fiel in Deutschland auf fruchtbaren Boden“, sagt Andreas Murk, Provinzialminister der Franziskaner-Minoriten in Deutschland. Schon zehn Jahre später wurde die Provinz „Theutonia“ in die Rheinische und Sächsische Provinz aufgeteilt.
Die drei franziskanischen Orden in Deutschland, die Minoriten, die Franziskaner und die Kapuziner, werden sich in diesem Jahr in vielfältiger Form mit dem besonderen Jubiläum auseinandersetzen. „Die franziskanischen Ideale sind gerade heute aktueller denn je. In diesem Jahr wollen wir mit der Gesellschaft über unsere franziskanischen Grundwerte sprechen: die Menschen am Rande, die Schöpfung, den Dialog der Religionen und globale soziale Verantwortung“, sagt Christophorus Goedereis, Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz. MfG Foto und Quelle: kapuziner.org